Never ending walk

Die Idee des "never ending walk" ist einfach.

Jedes Jahr eine Woche in den Alpen wandern, von einem Tal ins andere. Uebernachtet wird in Hotels, Berghütten oder draussen. Im nächsten Jahr geht's weiter über Pässe und durch Täler, bis uns die Beine nicht mehr tragen...

 

Letztes Jahr sind Valentin und ich von Blatten im Lötschental über die Iminä ins Jollital und weiter durch die wilden Täler auf der Südseite des Bietschhorns (Bietschtal, Baltschiedertal, Gredetschtal) bis auf die Riederalp gewandert. Eine herrliche Wanderung abseits der grossen Wanderströme in einer faszinierender Bergwelt. 

 

Am 25. Juni gings von Mörel weiter über Bister und Grengiols ins Binntal, wo wir im Hotel Ofenhorn übernachtet haben. Uebrigens im gleichen Zimmer wie Winston Churchill vor vielen Jahren. Kurz vor Binn haben wir ein letztes Exemplar der Walliser Levkoje entdeckt, ein erstes Highlight an diesem wettermässig doch eher trüben Tag.

 

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich bis ins Pomatt laufen, wir haben die Länge dieser Etappe jedoch unterschätzt und sind nach dem Albrun- und einem weiteren Pass mit dem herrlichen Namen Scatta Minoia (2599) bis an den Lago Vannino gewandert, wo wir glücklicherweise im Rifugio Margaroli übernachten durften. Freundliche Menschen, feine italienische Küche, nette deutsche Tisch- und Zimmernachbaren, (niemand hat geschnarcht!) Käse und ein halber Liter Rotwein, was mehr soll das Herz begehren?

 

Vom Lago Vannino gings bergab ins Tal der Anna Maria Bacher, der berühmten Walser Schriftstellerin. Wir haben uns unterwegs immer wieder die Frage gestellt, wie es wohl gewesen ist damals, als unsere Vorfahren ausziehen mussten über den Scatta Minoia ins Pomatt und in andere Täler.

In Riale haben wir die Walser Stube gefunden, mit einer fantastischen "Guide Michelin Küche", einen grossen "Flach-Fernseher" für das EM-Halbfinale haben wir leider nicht entdeckt, aber einen solchen hatten unsere Walser-Vorfahren ja auch nicht. (Hier wären wir geblieben, wenn wir Walser gewesen wären :-))

 

Die überwältigende Blumenpracht auf dem Aufstieg ins Val Toggia und über den Btta di Val Maggia ins Val Bavona, ein weiterer Höhepunkt der 5 tägigen Wanderung. Feuerlilien, Knabenkräuter, Sumpfdotterblumen...

 

Im Oktagon in Robiei (Hotel Robiei) haben wir endlich den grossen Flachfernseher für den zweiten EM-Halbfinal gefunden :-) neben uns ein temperamtvoller Italiener, der vor Freude und Ärger seine Pantoffeln and die Wand geschmissen hat.

 

Die letzte Etappe über den Passo die Cristallina nach Ossaca ins Val Bedretto war ein seltsames Wandern im Nebel, kein Stein sah den anderen, jeder war allein. Viel Schnee auf dem Pass und keine rot-weissen Markierungen, aber fantastische Gnocchi mit Butter und Salbei in der Kristallinahütte.

Danke Valentin, es ist herrlich mit dir zu wandern. 

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